Don't understand a word?

Donnerstag, 15. Juni 2017

Danksagungen

Viele Bilder und andere Daten sind zwar verloren gegangen (falls irgendwer mal nach San Pedro reist und eine 32GB micro SD Karte mit einem blauen M darauf findet - nachdem du die beiden Staffeln Flight of the Concords und die wunderbare Musikauswahl genossen hast bitte zu mir zurücksenden) aber die ganzen Erinnerungen sind geblieben. Deshalb würde ich gerne mal Danke sagen, und zwar an ganz schön viele.

Los geht es mit Joshi Nichell, der mich überhaupt erst auf diese wundervolle Idee gebracht hat und mit mir bis nach La Gomera gereist ist. Joshi fotographiert jetzt Flamingos in Kolumbien und trampt weiter durch Südamerika. Videologs und News findet man immer auf Joshis facebookseite:

Joshi Natürlich


Auf Gomera lernte ich dann ganz viele wundervolle Menschen kennen (meistens Segler), besonders der "old seadog" Berry Perrins, bei dem ich jeden Tag zur traditionellen "teatime" vorbei kam und Nik und Petra von der LENI zusammen mit ihren Jungs Nikolaus und Leander, die wie zu einer Familie für mich wurden.
Wen das Segeln jetzt auch reizt kann sich aucg gerne mal die tollen Videos von Berry angucken oder lesen wie Familienleben auf engstem Raum an den schönsten Orten der Welt sein kann.

Adventures of an old seadog on youtube

Segelyacht LENI Blog


Auch ein großes Danke an den französischen und den österreichischen Bernhard, beide Kapitäne machten ihr Boot zu seinem zu Hause für Joshi und mich. "Safira" bis Las Palmas und "Saudade" auf Gomera. Vielen Dank für das Vertrauen in uns, besonders uns sein Schiff für vier Wochen alleine anzuvertrauen,

Auf Gomera lernten Joshi und ich dann noch Chrsitoph und Albi kennen -  wer aufmerksam gelesen hat erinnert sich ja sicher noch. Albi findet man beim

Rumkommen

und Christoph bloggt nach wie vor auf windpilot

Nach der kleinen Atlantik Odysee war Martinique Traum und Segen zu gleich. Voll zivilisiert, größte Marina in der Karibik und tausende Charterboote. Viele Touristen, besonders aus Frankreich. Uuugh denkt man sich da, der Atlantik hat doch seinen Charm. Nach dem Wiedersehen einiger anderen Bootstramper und dem nicht ganz legalen Aufbauen eines kleinen Camps im Wald kamen dann doch die Trampergene wieder zum vorschein. Mit Karol ging es rund um Martinique - die Menschen die wir dabei kennen lernten waren bezaubernd. Oft endet es damit, dass wir anstatt ein paar Meilen mit einem Auto zurück zu legen plötzlich den ganzen Tag zusammen verbrachten.
Mein persönlicher Dank geht hierbei besonders an Manuela, eine sehr inspirierende Frau und Englischlehrerin, die sich in allen möglichen Organisationen engagiert und ebenfalls viel gereist ist.
Nach dem Karol und ich auf eine Geburtstagsfeier am Strand eingeladen wurden und kurzfristig beschlossen, dort zu schlafen (zufälligerweise genau im Norden der Insel, relativ abgelegen und am unzivilisiertestem Ende der Insel. Wir konnten zwar mit Massen von leuchtendem Plankton schwimmen gehen und am nächsten Morgen unter einem Wasserfall duschen und unser Wasser auffüllen - aber ich wollte am nächsten Tag zurück in die Hauptstadt. Morgens natürlich weit und breit kein Auto. Trotzdem kamen wir zurück. Wir wurden mit Eis und Kuchen überschüttet. Wir überschütteten ein Geburtstagskind mit Sekt. Auch wenn die sozialen Disparitäten auf der Insel schon im Norden und Süden klar zu spüren sind und die Identifikationsprobleme vieler Bürger auf der Insel, die ja doch Frankreich ist, dennoch in der Karibik liegt, gerade bei jungen Leuten eine große Rolle spielt und die eigenen Bewohner ihre Insel als "gefährlich" einstuften, wurde uns nur extrem gastfreundlich begegnet und wir fühlten uns niemals auch nur annähernd bedroht oder gefährdet.)

Weiter ging es zu einem großen Wiedersehen mit Albi und Joshi über Dominica nach Gouadeloupe. Ebony und Trudi nahmen mich auf als Christoph mich an Fastnacht morgens um 3 alleine ziehen ließ (die im Norden haben Fastnacht eben nicht so im Blut...) und gaben mir so die Möglichkeit die Insel die noch sehr ursprünglich und überhaupt nicht touristisch oder westlich zivilisiert ist in einer einheimischen Familie und mit Hängematte zu erkunden. Leider verließ ich Dominica viel zu früh - das erste Mal hatte ich etwas Zeitdruck, wollte mich doch eine ehemalige Schulfreundin auf Kuba besuchen. Das erste mal buchte ich einen Flug. Von dort an änderte sich meine Reiseart etwas - von Kuba ging es mit dem Flugzeug nach Mexiko und von dort über Utila nach Guatemala. Dort verblieb ich auch bis zuletzt. Danke an Ebony, die sich vorbildlich um mich kümmerte und mich aufbaute. Danke an Isabelle, die mich nach so langer Zeit am anderen Ende der Welt wieder besuchte, auch wenn wir andere Reiseansprüche haben. Natürlich auch an meine Eltern, an die deutsche Botschaft von Guatemala, die bei Passproblemen sofort erreichbar war und an viele andere, die mir immer wieder Zuspruch gaben, mich mental unterstützen oder mich aufnahmen, mir Schlafmöglichkeiten anboten, Essen gaben und eine vage Idee, einen Traum, halfen umzusetzen. Danke an all die Menschen die Zivilcourage zeigten und mich und andere Rucksackreisende unterstützen. Danke, dass ich all diese schönen Orte auf der Welt sehen durfte und konnte, ohne vorher ein Vermögen gemacht haben zu müssen.


Fast alle Dinge, die ich von zu Hause mitgenommen hatte vertauschte oder verschenkte ich - und kam doch mit viel mehr zurück. Das einzige was noch Original da ist, ist meine Hängematte.
Dafür habe ich nun einen Rucksack und unzählige Kleidungsstücke voller Erinnerungen und persönlichem Wert.
Draußen leben gestaltete sich aber ohne Schlafsack, Messer und Regenschutz dann doch schwierig - und so wartet mein Rucksack wohl noch ein wenig, bis es wieder los geht.


- Guatemala 2017

Doch keine Bilder

Erstens kommt alles anders... und zweitens als man denkt.
Aus gesundheitlichen Gründen ging es für mich überraschend und ganz anders als geträumt mit dem Flugzeug innerhalb von 24 Stunden nach Hause.
Über Mexico, Habana zurück nach Deutschland. Den Atlantik, den ich damals in 21 Tagen überquerte, schaffte das Flugzeug in gerade mal 8 Stunden. 8 Stunden. Ich dachte meine Reise läuft rückwärts. Anstelle von Kompass um den Hals navigieren auf einmal alle wieder mit Smartphone in der Hand (wobei bei einigen das Handy auch einen intelligenteren Eindruck machte als der Bediener...) und es ging nur noch darum genau bei Zeiten am richtigen Abflugterminal oder Sicherheitscheck IN zu sein. Für mich war das ein sehr krasser Rückwurf in die westliche Zivilisation, etwas zu viel aber doch sehr beeindruckend wie schnell alles doch gehen kann und wie vernetzt alle sind.
Während ich vor zwei Wochen noch mit meinen Hostel / WG Mitbewohnern über Staffeln von Rick & Morty oder Red Dwarf lachte, Müsli für die hauseigene Müslibar kreierte und in einem Restaurant netterweise den hauseigenen Flügel zum üben nutzen durfte komme ich jetzt langsam wieder in einer Welt an in der alles strukturiert ist, jeder hauptsache irgendetwas macht und viele Jugendliche in der S Bahn sitzen und aussehen als würde morgen die Welt untergehen. Eine Welt in der es an jeder Ecke jedes Obst aus allen Ländern gibt und dazu auch im gleichen Laden noch Brot, Eier, Wurst, Käse, Kekse, Wein und Klamotten gibt, meistens noch in 5 verschiedenen Variationen und mit oder ohne bio Siegel in allen bunten Farben, schön sauber getrennt alles in Plastik verpackt.
Aus meiner Schulzeit weiß ich noch so grob das Angebot und Nachfrage irgendwie zusammen hängen und scheinbar wollen hier alle möglichst viel, möglichst günstig möglichst stark verarbeitet und schön sauber verpackt.
Deutschland ist eben doch sehr deutsch geblieben.

Ich habe schon wieder Hummeln im Arsch. Konkret planen hat aber auf meiner Reise noch nie geklappt.


Das Kapitel Trampen nach Südamerika ist  nun erstmal unterbrochen (ich habe tatsächlich keinen Fuß nach Südamerika gesetzt - der Blogname bleibt also weiterhin Programm) aber es geht bestimmt mal weiter.

Bis dahin