Don't understand a word?

Donnerstag, 15. Juni 2017

Danksagungen

Viele Bilder und andere Daten sind zwar verloren gegangen (falls irgendwer mal nach San Pedro reist und eine 32GB micro SD Karte mit einem blauen M darauf findet - nachdem du die beiden Staffeln Flight of the Concords und die wunderbare Musikauswahl genossen hast bitte zu mir zurücksenden) aber die ganzen Erinnerungen sind geblieben. Deshalb würde ich gerne mal Danke sagen, und zwar an ganz schön viele.

Los geht es mit Joshi Nichell, der mich überhaupt erst auf diese wundervolle Idee gebracht hat und mit mir bis nach La Gomera gereist ist. Joshi fotographiert jetzt Flamingos in Kolumbien und trampt weiter durch Südamerika. Videologs und News findet man immer auf Joshis facebookseite:

Joshi Natürlich


Auf Gomera lernte ich dann ganz viele wundervolle Menschen kennen (meistens Segler), besonders der "old seadog" Berry Perrins, bei dem ich jeden Tag zur traditionellen "teatime" vorbei kam und Nik und Petra von der LENI zusammen mit ihren Jungs Nikolaus und Leander, die wie zu einer Familie für mich wurden.
Wen das Segeln jetzt auch reizt kann sich aucg gerne mal die tollen Videos von Berry angucken oder lesen wie Familienleben auf engstem Raum an den schönsten Orten der Welt sein kann.

Adventures of an old seadog on youtube

Segelyacht LENI Blog


Auch ein großes Danke an den französischen und den österreichischen Bernhard, beide Kapitäne machten ihr Boot zu seinem zu Hause für Joshi und mich. "Safira" bis Las Palmas und "Saudade" auf Gomera. Vielen Dank für das Vertrauen in uns, besonders uns sein Schiff für vier Wochen alleine anzuvertrauen,

Auf Gomera lernten Joshi und ich dann noch Chrsitoph und Albi kennen -  wer aufmerksam gelesen hat erinnert sich ja sicher noch. Albi findet man beim

Rumkommen

und Christoph bloggt nach wie vor auf windpilot

Nach der kleinen Atlantik Odysee war Martinique Traum und Segen zu gleich. Voll zivilisiert, größte Marina in der Karibik und tausende Charterboote. Viele Touristen, besonders aus Frankreich. Uuugh denkt man sich da, der Atlantik hat doch seinen Charm. Nach dem Wiedersehen einiger anderen Bootstramper und dem nicht ganz legalen Aufbauen eines kleinen Camps im Wald kamen dann doch die Trampergene wieder zum vorschein. Mit Karol ging es rund um Martinique - die Menschen die wir dabei kennen lernten waren bezaubernd. Oft endet es damit, dass wir anstatt ein paar Meilen mit einem Auto zurück zu legen plötzlich den ganzen Tag zusammen verbrachten.
Mein persönlicher Dank geht hierbei besonders an Manuela, eine sehr inspirierende Frau und Englischlehrerin, die sich in allen möglichen Organisationen engagiert und ebenfalls viel gereist ist.
Nach dem Karol und ich auf eine Geburtstagsfeier am Strand eingeladen wurden und kurzfristig beschlossen, dort zu schlafen (zufälligerweise genau im Norden der Insel, relativ abgelegen und am unzivilisiertestem Ende der Insel. Wir konnten zwar mit Massen von leuchtendem Plankton schwimmen gehen und am nächsten Morgen unter einem Wasserfall duschen und unser Wasser auffüllen - aber ich wollte am nächsten Tag zurück in die Hauptstadt. Morgens natürlich weit und breit kein Auto. Trotzdem kamen wir zurück. Wir wurden mit Eis und Kuchen überschüttet. Wir überschütteten ein Geburtstagskind mit Sekt. Auch wenn die sozialen Disparitäten auf der Insel schon im Norden und Süden klar zu spüren sind und die Identifikationsprobleme vieler Bürger auf der Insel, die ja doch Frankreich ist, dennoch in der Karibik liegt, gerade bei jungen Leuten eine große Rolle spielt und die eigenen Bewohner ihre Insel als "gefährlich" einstuften, wurde uns nur extrem gastfreundlich begegnet und wir fühlten uns niemals auch nur annähernd bedroht oder gefährdet.)

Weiter ging es zu einem großen Wiedersehen mit Albi und Joshi über Dominica nach Gouadeloupe. Ebony und Trudi nahmen mich auf als Christoph mich an Fastnacht morgens um 3 alleine ziehen ließ (die im Norden haben Fastnacht eben nicht so im Blut...) und gaben mir so die Möglichkeit die Insel die noch sehr ursprünglich und überhaupt nicht touristisch oder westlich zivilisiert ist in einer einheimischen Familie und mit Hängematte zu erkunden. Leider verließ ich Dominica viel zu früh - das erste Mal hatte ich etwas Zeitdruck, wollte mich doch eine ehemalige Schulfreundin auf Kuba besuchen. Das erste mal buchte ich einen Flug. Von dort an änderte sich meine Reiseart etwas - von Kuba ging es mit dem Flugzeug nach Mexiko und von dort über Utila nach Guatemala. Dort verblieb ich auch bis zuletzt. Danke an Ebony, die sich vorbildlich um mich kümmerte und mich aufbaute. Danke an Isabelle, die mich nach so langer Zeit am anderen Ende der Welt wieder besuchte, auch wenn wir andere Reiseansprüche haben. Natürlich auch an meine Eltern, an die deutsche Botschaft von Guatemala, die bei Passproblemen sofort erreichbar war und an viele andere, die mir immer wieder Zuspruch gaben, mich mental unterstützen oder mich aufnahmen, mir Schlafmöglichkeiten anboten, Essen gaben und eine vage Idee, einen Traum, halfen umzusetzen. Danke an all die Menschen die Zivilcourage zeigten und mich und andere Rucksackreisende unterstützen. Danke, dass ich all diese schönen Orte auf der Welt sehen durfte und konnte, ohne vorher ein Vermögen gemacht haben zu müssen.


Fast alle Dinge, die ich von zu Hause mitgenommen hatte vertauschte oder verschenkte ich - und kam doch mit viel mehr zurück. Das einzige was noch Original da ist, ist meine Hängematte.
Dafür habe ich nun einen Rucksack und unzählige Kleidungsstücke voller Erinnerungen und persönlichem Wert.
Draußen leben gestaltete sich aber ohne Schlafsack, Messer und Regenschutz dann doch schwierig - und so wartet mein Rucksack wohl noch ein wenig, bis es wieder los geht.


- Guatemala 2017

Doch keine Bilder

Erstens kommt alles anders... und zweitens als man denkt.
Aus gesundheitlichen Gründen ging es für mich überraschend und ganz anders als geträumt mit dem Flugzeug innerhalb von 24 Stunden nach Hause.
Über Mexico, Habana zurück nach Deutschland. Den Atlantik, den ich damals in 21 Tagen überquerte, schaffte das Flugzeug in gerade mal 8 Stunden. 8 Stunden. Ich dachte meine Reise läuft rückwärts. Anstelle von Kompass um den Hals navigieren auf einmal alle wieder mit Smartphone in der Hand (wobei bei einigen das Handy auch einen intelligenteren Eindruck machte als der Bediener...) und es ging nur noch darum genau bei Zeiten am richtigen Abflugterminal oder Sicherheitscheck IN zu sein. Für mich war das ein sehr krasser Rückwurf in die westliche Zivilisation, etwas zu viel aber doch sehr beeindruckend wie schnell alles doch gehen kann und wie vernetzt alle sind.
Während ich vor zwei Wochen noch mit meinen Hostel / WG Mitbewohnern über Staffeln von Rick & Morty oder Red Dwarf lachte, Müsli für die hauseigene Müslibar kreierte und in einem Restaurant netterweise den hauseigenen Flügel zum üben nutzen durfte komme ich jetzt langsam wieder in einer Welt an in der alles strukturiert ist, jeder hauptsache irgendetwas macht und viele Jugendliche in der S Bahn sitzen und aussehen als würde morgen die Welt untergehen. Eine Welt in der es an jeder Ecke jedes Obst aus allen Ländern gibt und dazu auch im gleichen Laden noch Brot, Eier, Wurst, Käse, Kekse, Wein und Klamotten gibt, meistens noch in 5 verschiedenen Variationen und mit oder ohne bio Siegel in allen bunten Farben, schön sauber getrennt alles in Plastik verpackt.
Aus meiner Schulzeit weiß ich noch so grob das Angebot und Nachfrage irgendwie zusammen hängen und scheinbar wollen hier alle möglichst viel, möglichst günstig möglichst stark verarbeitet und schön sauber verpackt.
Deutschland ist eben doch sehr deutsch geblieben.

Ich habe schon wieder Hummeln im Arsch. Konkret planen hat aber auf meiner Reise noch nie geklappt.


Das Kapitel Trampen nach Südamerika ist  nun erstmal unterbrochen (ich habe tatsächlich keinen Fuß nach Südamerika gesetzt - der Blogname bleibt also weiterhin Programm) aber es geht bestimmt mal weiter.

Bis dahin

Freitag, 12. Mai 2017

Kuba - Habana, Trinidad und Piña del Rio






 







Bildergeschichten

Salut,
Nachdem hier gefühlt Monate stillschweigen herrschte wird nun endlich das wahr, wovon ihr alle schon immer geträumt habt: der Blog bekommt Bilder. Warum... ?

weil ich zu faul zum schreiben bin

weil Bilder für das internationale Verständnis ja sowieso viel besser sind

weil ein Bild mehr sagt als 1000 Worte

weil Bilder schön sind

weil ich seit Kuba endlich meine seit öhh.. Gomera bestellte Kamera in den Händen halten darf (Danke Mama und Papa für die viele hin- und hersenderei und danke Isabelle für's mitbringen!)

weil meine Kamera verdammt nochmal genial ist und wunderschön ist (danke Olympus für das Erschaffen dieses Zauberdingens)

weil das Internet um 2 Uhr morgens gut genug ist um Fotos hochzuladen

weil ich's kann.

So. Sucht euch euren Lieblingsgrund aus oder erfindet selber einen, macht es euch bequem und erlebt meine Reise auf visuelle Art.


Samstag, 22. April 2017

Straßenbaleada

Am liebsten würde ich einen Song mit diesem Titel schreiben. Straßenbaleada ohhoh Straßenbaleadaaah dammdamm

Mein kreatives musikalisches Vorhaben wird nur dadurch verhindert, dass ich mit drei sehr müden Familienmitgliedern in einem Bus sitze. Die "crazy germans" (diesen Spitznamen haben wir von der Autovermietung in Mexiko bekommen) hängen mehr in den Sitzen des kleinen Busses, der uns von Honduras nach Guatemala bringt. Mark liegt direkt quer über der Bank und versucht Schlaf nachzuholen, nachdem ich ihn heute bis 4 Uhr morgens mit meinen Technikproblemen wach gehalten habe. Einen großen Bruder zu haben ist doch toll.
Die letzten Tage waren auch sehr anstrengend. Jeden Tag mussten wir tauchen. Zwei Mal sogar. Und danach den ganzen Tag der Sonne entfliehen. In den Schatten. In der Hängematte. Mit kaltem Smoothies. Was ein Stress.

Mal wieder eine andere Art zu reisen. Tramper bin ich momentan auf jeden Fall nicht mehr, auch wenn ich zum Schlafen meine Hängematte auf der Dachterasse aufhänge.

Keine Art zu reisen ist besser oder schlechter; auf beiden lernt man, was man braucht.

Für mich ist es eine gute Gelegenheit auszuprobieren, wie meine bisherigen Reisegewohnheiten mit meinem vorherigen Alltag kompartiebel sind.

Neuigkeiten - auf einmal wieder Festland

Und jaaa sie lebt noch.  Von Kuba aus ging es mit dem Flugzeug nach Cancun - Mexiko!
Total gespannt und mit wildesten Ideen im Kopf warte ich am Flughafen.
Und zwar auf meine Familie.
Nach nun einem halben Jahr hatten meine Eltern wohl doch Sehen - sucht und wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, kommt der Berg eben zum Propheten.
Und so waren sie wieder vereint:
Die Familie Haubrich, irgendwo in Mexiko, (noch) alle mit einem breiten Lächeln im Gesicht und mit Rucksack auf dem Rücken.
Ab jetzt war mein planloses reisen endgültig vorbei:
Straffes Programm, drei Wochen, tausend Kilometer und viel zu viele Ländergrenzen.

Utila

Erinnert ihr euch an die Szene aus "Schuh des Manitus" , in welcher die Schoschonen mit wildem Kampfgeschrei losziehen und plötzlich die alte Dampflock vorbeibraust? "Krasses Pferd" ist alles was dem Indianerhäuptling danach noch einfällt. Ähnlich geht es mir momentan. Sich so schnell fortzubewegen ist doch noch nicht zu meiner Normalität geworden.
Von Cancun aus ging es direkt nach Tulum, dort ein paar Nächte, dann über Belize nach Guatemala, Flores, zwei Nächte dort und dann wieder über Ländergrenzen nach Honduras. Ich habe schon längst den Überblick verloren wann wir wo wie lange waren. Von Hondiras aus geht es mit der Fähre nach Utila, einer kleinen Insel, die nicht zufälligerweise auch eines der günstigsten Tauchparadiese und Walhaispot ist.
Hier bleiben wir jetzt etwas länger und ich kann mal wieder durchatmen. Krasses Pferd.

Sonntag, 26. März 2017

Bruchlandung - wenn man mal wieder seine Haltestelle verschläft

¡Hola! Hier bin ich mal wieder, zwar ganz woanders als wo ich eigentlich hinwollte aber wäre das nicht auch langweilig sonst?

Die letzten 3 Nächte verbrachte ich wieder zusammen mit Isabelle und ihrer Schwester in Habana.
Zu Habana gibt es nicht viel zu berichten - es ist laut, stinkt, die Menschen versuchen irgendwie Geld zu machen und durch die Straßen laufen ist anstrengend. Großstadt eben.
Deshalb bin ich um so glücklicher, da raus zu sein und wieder in ländlichere Gegenden zu kommen; und zwar nach Viniales! Yuhu! Dachte ich zumindest.
Viniales ist ein ziemlich grünes Tal mit umwerfender Landschaft und tausend Touris. Drum herum gibt es nur kleine Dörfchen und viele Kühe.
Da ich nun wieder alleine reise konnte ich ja gar nicht anders als zu versuchen auf die unkommerzielle Weise ins Kuhparadies zu kommen.
Und Tatsache, es war ziemlich easy. Als ich jedoch auf dem zum Bus umgebauten LKW saß und dieser anfuhr wurde mir kurz anders. Nicht mal SHALOM hat auf den Wellen so geschaukelt wie dieser Bus. Und die Fahrt sollte 2 Stunden dauern.
Etwas unsicher wie ich das überleben soll lasse ich die Landschaft vorbei ziehen.
"Man gewöhnt sich an alles" denke ich...
Und erwache das nächste mal in einer Stadt. Keine Minute zu früh, wir halten gerade für die Endstation.
Noch etwas verdaddert steige ich aus. "Gibt's hier Kaffe?", denke ich. Und wo bin ich überhaupt ? Sollte Viniales nicht eigentlich grüner sein?

Erstmal lasse ich mich aber nicht irritieren und laufe voller Vertrauen meiner Nase hinterher. 3m weiter werde ich angequatscht. Ich drehe mich nach rechts und sehe einen Kaffestand. Hallelujah!
Ich plaudere ein bisschen mit den Verkäufern und als sie hören dass ich gar nicht weiß wo ich bin, hinwill oder geschweige denn schlafen will nehmen sie mich sofort mit heim. In mein neues Heim. Zufälligerweise hat nämlich der eine von den beiden eine kleine leerstehende Wohnung. Auf dem Weg dorthin erfahre ich auch, dass ich in Pinia de Rio bin. Meine Haltestelle, Viniales, habe ich um 25km verschlafen.
Stören tut mich das nicht. Mein neuer Freund hier ist zufälligerweise auch noch Busfahrer. Wenn das nicht gut ended..

Trinidad nach Habana - wenn Anna eine Reise tut

Nach drei wundervollen Tagen - und Nächten in Trinidad, voller Salsa, Süßigkeiten und Schach war es wieder Zeit zu gehen.
Mal wieder zurück nach Habana, um Isabelle dort wieder zu treffen.
Der Bus für Wohlverdiener kostet ~25€ und ist in 5 Stunden in Habana. Tickets bekommt man an jedem Bus Terminal oder man flaniert durch die Straßen und lässt sich von Taxifahrern anquatschen, die einen für den gleichen Preis bis direkt vor die Haustür bringen.
Beides nichts für mich. Wenn das Durchschnittleiche Monatseinkommen eines Kubaners zwischen 25 und 40€ liegt wäre eine Inlandsreise ja für viele unmöglich.
Bei einer Partie Dame im Hauseingang eines Kubaners erkundige ich mich über meine Möglichkeiten bezüglich Autostop. Das ist hier wohl nicht so verbreitet aber es gibt überall Busse, die man auf diese Art anhalten kann und für umgerechnet 1€ eigentlich überall hinfahren, wo man will.
Also einfach mal zu den Einheimischen an ein kleines Bushäusschen gestellt und den Daumen raus gehalten. Und siehe da - der nächste Bus nimmt mich mit bis Cinfouego.
Dort frage ich weiter rum und werde natürlich sofort ins Omnibusterminal geschickt.
Der Beamte dort will mir natürlich das 25€ Busticket andrehen und meinte es ist 'unmöglich' als Tourist mit einem anderen Bus zu meinem Ziel zu gelangen.

Challenge accepted.

Etwas demotiviert setzte ich mich vor das Terminal und warte.
Irgendwann bekomme ich Hunger und
während ich an meinem Kohl knabbere kommt ein alter Mann vorbei und will mir einen Erdnussriegel verkaufen.
Wir plaudern ein bisschen und ich frage ihn nach einem Bus in einen kleinen Ort, der in Richtung Habana liegt.
Nickend bringt er mich auf die andere Straßenseite, quatscht dort mit ein paar Leuten und deutet mir an, hier zu bleiben. Keine fünf Minuten später hat mir einer dieser Menschen einen Bus angehalten, der mich direkt zur Autobahn in Richtung Habana bringt. Bingo!

In einem mit einer Plame überspanntem LKW geht es nun also weiter - für ~2€ (Touripreis. Einheimsische zahlen nicht mal 20 Cent)
Dafür zeigt mir der "Schaffner" dann auch wo ich aussteigen muss.
Und zwar mitten auf der Autobahn unter irgendeiner Brücke.
Etwas verdutzt verlasse ich die Ladefläche des LKWs und setzte mich in den Schatten.

In dem Glauben hier nicht mehr weg zu kommen (welcher Bus hält schon mitten auf der Autobahn an um einen Touri mitzunehmen?) stelle ich mich trotzdem guten Mutes an den Rand und halte den Daumen raus.
Und Tatsache: der zweite Bus hält an und nimmt mich für 1.20€ mit nach Habana!
Als ich den Bus betrete traue ich meinen Augen kaum.
Diesmal ist es kein alter LKW oder ein ausrangierter Linienbus, sondern ein realtiv neuer, super bequemer und großzügiger Reisebus. Die nächsten 4 Stunden sitze ich also mit Rucksack und Gitarre neben mir auf dem Sitz und genieße die Fahrt.
Jede Stunde hält der Bus an um eine Raucherpause zu machen und einmal fahren wir auch einen kleinen Umweg durch ein Dorf, um Mittagessen zu kaufen.
Die Atmosphäre ist super, jeder kommt mit jedem ins Gespräch und die Menschen sind super hilfsbereit.

Um 17 Uhr komme ich in Habana an. Was "für Touristen unmöglich" ist war im Endeffekt einfacher als gedacht, hat ca 7 Stunden gedauert und nicht mal 5 € gekostet. Und meine Spanischkentnisse gefördert. Ich bin begeistert.

Dulce Dulce Dulce - Zuckerhandwerk in der Touristadt und wie ich eine Familie in Kuba fand

Nichtsahnend spaziere ich mit einem Stück Pizza (für umgerechnet 40 Cent) durch die Straßen und lande irgendwann auf dem Land. Der Weg ist unbefestigt, auf einer Seite von Feldern gesäumt. Rechts stehen kleine, einstöckige Hütten, jede davon mit Garten. Davor spielen Kinder, Hunde liegen im Schatten und Männer rauchen Zigarren und beobachten mich misstrauisch.
Plötzlich fragt mich jemand, ob ich einen Kaffe will. Überrascht bleibe ich stehen.
Viele Kubaner betrachten Touristen eher abschätzig, da diese ihrerseits den Einheimischen das "Abzocken" unterstellen, andererseits aber auch oft etwas respektlos mit den Menschen hier umgehen. So bildet sich schnell ein misstrauisches Verhältnis.
(Ich erfuhr das komplette Gegenteil aber das muss jeder für sich selber herausfinden. Kommt darauf an wie man reisen will und wie interessiert man an den Menschen ist..)

Naja, jedenfalls landete ich so auf der 'Terrasse' eines dieser süßen Hüttchen, mit einer kleinen Tasse kubanischen Kaffe in der Hand. Hier machen sie Kaffe in den Espressokännchen und kippen Tonnen von Zucker hinen. Achtung, macht süchtig.

In einem amüsanten Gespräch erkläre ich meine Reise - mein Spanisch reicht dafür zwar noch nicht ganz aber trotzdem können wir uns alle unterhalten.
Mir wird die gesamte Familie inklusive Nichten, Neffen, Brüdern, Schwestern, Kindern und Großeltern vorgestellt.
Dann bietet man mir Baiser an. Den Besten, den ich bisher gegessen habe. Als ich das meinen Gastgebern erkläre führen sie mich begeistert hinter das Haus. Dort steht ein großer Ofen mit riesigen Mengen an frisch gemachten Meringues darin.
Ich bin mitten in einer kleinen Süßigkeiten Fabrik gelandet!
Meine Begeisterung für das Herstellen von "dulce" schlägt durch und ich werde für den nächsten Tag zum Frühstück eingeladen, um in die Kunst des Handwerks eingeführt zu werden.
Voller Vorfreude und dem Bauch voller Zuckergebäck laufe ich heim.

Der Schachlehrer aus Trinidad

Wie immer wenn ich planlos losziehe kam alles besser als - geplant. Haha.
Durch Zufall landete ich bei den herzlichsten Menschen, die mir sofort ihr kleines Gästezimmer zur Verfügung stellten.
Der Standard war ein ganz anderer als in dem Hostel zuvor und ich fühlte mich sofort wohl.
Von dort aus ging es dann zum Abendessen zu meinem Schachlehrer. Dieser war scheinbar der Berater von halb Trinidad, zumindest kehren viele Leute mit ihren Problemen ein und aus erklärte er mir mit einem breiten Lächeln über einem Teller voll Reis.
Und als ich mich verabschiede wartet vor der Tür tatsächlich schon jemand auf ein Gespräch.
Als ich am nächsten Tag wieder zum Abendessen komme sitzen schon zwei Menschen am Tisch.
Francisco, mein Gastgeber, hält ein kleines Ritual ab, von dem ich zwar nur spanisch verstehe aber am Ende gibt er mir einen kleinen, handbeschriebenen Zettel mit - der, wie ich später entziffern kann, Zukunftsvisionen enthält. Lächelnd stecke ich den Zettel in mein Reisetagebuch - bin gespannt was sich davon bewahrheitet.

Trinidad, der neue Ballermann

Isabelle und ich erkundeten zusammen die Altstadt und trafen dabei viele Landsleute (in Trinidad sind mehr deutsche Touristen als Einheimische). An sich ist es hier echt schön, Pflastersteine, Pferdekutschen, großzügige Gebäude im Kollonialstil.
Da Trinidad mal einer der größten Zuckerlieferanten der Welt war, erblühte die Stadt in früheren Zeiten in Reichtum, der heute noch sichtbar ist.
Allerdings scheint ein Großteil des Tourismus hier aus Deutschen Partytouristen zu bestehen - hier gibt es jeden Abend im 'Casa de la Musiqua' Lifemusik und Salzatanz, außerdem eine Disko in einer Tropfsteinhöhle. Das Ambiente ist schon einzigartig. Leider schließt die 'Cueva' um 3 Uhr morgens..

Trinidad ist schön - aber eben sehr touristisch. Und das bedeutet hier auch teuer. Deshalb versuchen die Einheimischen natürlich aus allem Möglichen, was mit Touris zu tun hat, Geld zu machen.
Dies führt zu vielen Vorurteilen bei den Touris, aber dazu später mehr.

Nach den vier Nächten in unserem Luxus Hostel war mir mal wieder zu viel des Guten und ich wollte Trinidad mal von einer anderen, weniger touristischen Seite kennen lernen.
Also ging ich einer meiner neuen  Lieblingsbeschäftigungen nach - auf einen Plazza setzten und warten, was passiert.
In dem Fall fand ich einen kleinen Raum, in dem mehrere Schachbretter bereit standen und ließ mich natürlich herausfordern.
Wie sich herausstellte war mein erster Gegner gleich Schachlehrer..
So lernte ich einen ziemlich weisen Menschen kennen - und verabredete mich für die nächste Partie.
Isabelle buchte sich ein Taxi in eine andere Stadt und am nächsten Morgen stand ich dann auf einmal alleine auf der Straße - mit Rucksack, Gitarre und guter Laune, aber ohne Unterkunft.
Aber ich würde Trinidad nicht so lieben wenn das ein Problem darstellen würde.
Wenige Stunden später hatte ich eine Einladung zum Abendessen, einiges mehr an Schacherfahrung und Spanischkenntnissen und am wichtigsten: eine günstige Unterkunft.

Willkommen in Kuba

Nachdem das mit dem WiFi hier in Kuba eine ganz besondere Sache ist, hört man von mir erst wieder in Mexico.
Die erste Woche in Kuba ist fast rum, ich habe die ersten Nächte in einem Luxuspenthaus über Habana Central verbracht, sehr großzügige Räume und mit eigener Schmusekatze.
In den umliegenden Märkten konnte ich für ca 1€ alles kaufen was ich an einem Tag brauchte - frische Ananas, Kohl, Papaya, Tomaten, Guyaven und Bananen soweit das Auge reicht.
Dann ging es weiter nach Trinidad.
Da ist so viel passiert, dass es diesen Blog sprengen würde - also alles mal ganz kurz.
Isabelle und ich kamen in einem süßen Hostel unter, in dem komischerweise alle deutsch sprechen und unser Zimmer ein eigenes Bad mit fließendem und - haltet euch fest - fließendem WARMEN Wasser hat. Nicht dass mir das gefehlt hätte, warme Duschen sind nichts für mich, aber allein die Tatsache machte mich den ganzen Abend fassungslos.
Nachdem uns erstmal gegenseitig upgedatet haben klopft es an unserer Tür - was wir denn gerne zu Abend essen wollen.
Ich bekomme den Mund vor Staunen nicht mehr zu bei so einem Service.
Und habe ich schon erwähnt dass wir auch einen Pool hatten?? Und gratis Fahrräder? Unfassbar.

Naja jedenfalls nach dem 4 Gänge Essen + Willkommenscoctail sollte ich die Gäste noch mit meiner Gitarre (pink ist die, falls es jemand vergessen hat) unterhalten, was aber nicht lange gut ging weil ich ja nicht wirklich viel kann.
Deswegen drehte die Hausherrin dann auch Musik auf und gab uns einen kleinen Salsa Kurs - Willkommen in Kuba.

Samstag, 11. März 2017

Leaving on a jetplane

Die letzten Tage ist viel passiert, zu viel als dass es in einen Blogeintrag passt. Wir sind nach Dominika gesegelt. Weiter nach Gouadeloupe. Wir haben Albi und Joshi wieder getroffen.Wir waren wandern, trampen, zelten, essen.
Und jetzt stehe ich das erste mal seit meiner Reise an einem Flugzeug Check - In. Mein Flug nach Kuba geht in einer Stunde und so stehe ich jetzt hier mit meiner pinken Gitarre und warte auf meinen Flieger. Das Ende meiner Tramperkarriere. Erst mal.

Montag, 20. Februar 2017

Rumdestillerien, Kunst und Regenwald

Die letzten Tage waren gefüllt mit unglaublichen Erfahrungen, unerwarteten Überraschungen, Stränden und und und.
Zusammen mit Karol ging es auf eine Tramp Tour quer durch den Norden.
Wir schliefen im Haus einer Bananenplantagenbesitzerin, hitchhikten einen fahrbaren Friseursalon, wurden von Marktfrauen mit Bananen durchgefüttert und verbrachten einen halben Tag mit Rumverkostung. Wir feierten mit Einheimischen am Strand Geburtstag und duschten uns unter einem Wasserfall.
Nach den vielen tollen Begegnungen und der unglaublichen Gastfreundschaft die wir hier erfuhren kann ich nur immer wieder staunen, wie unterschiedlich diese Insel ist. Während der Süden extrem westlich geprägt ist, ist der Norden noch ziemlich ländlich und wunderschön grün. Beeindruckend, welche verschieden Eindrücke diese Insel bietet und wie stark sich Touristen von Reisenden unterscheiden.
Ohne Schuhe und mit unglaublichen Erinnerungen geht es nun wieder an Bord. Bei meiner Ankunft in Fort de France wieder eine Überraschung: mein Lieblingskatamaran ist da! Die LENI mit meiner (fast) Adoptivfamilie liegt neben uns. Wie klein die Welt ist..

Freitag, 10. Februar 2017

Ein Bier auf gute Freunde und das Trampen



Die letzten Tage waren ziemlich abwechslungsreich. Christoph und ich haben uns Fahrräder von neu gewonnen Freunden geliehen, wir kennen (trotz der unglaublichen Anonymität unter den Seglern hier!) fast alle Nachbarn. Ich habe mich nochmal on the road gemacht und gemerkt, dass ich das Trampen und das Tramperleben doch mehr liebe als ich dachte. Auf meinem Weg über die Insel kam es zu vielen interessanten Gesprächen mit Einwohnern, besonders über die Geschichte Martiniques und Frankreichs. 
Wir haben eine alte Rumdestillerie besichtigt und verschieden alte Rum(s??) getestet, bei denen auch ich einen Unterschied schmeckte. Wir haben mit ganz ganz vielen anderen Trampern angestoßen. Und eine Nacht in einem wunderschönen Platz verbracht, der nur aus containerten Dingen gebaut wurde und wo wir auf der Feuerstelle unglaublich leckere Dinge, vom Käsessandwich bis zum Schokobrot alles kochten. Bilder folgen bei gutem WiFi.
Morgen haben wir uns vorgenommen, wieder den Anker zu bergen, um nach Fort - de - France zu segeln. Und im Moment trinken wir mit Jan und Karol  auf unsere gute Nachbarschaft. Cheers!


Sonnenuntergang irgendwo an der Küste von Martinique während unserer Fahrradtour

Sonntag, 5. Februar 2017

Containerpartyabend und der Morgen danach

Nachdem wir gestern ja so viele tolle Sachen gefunden haben, veranstalteten wir auf unserem Nachbarboot eine kleine Party. Karol und ich stellten uns in die Küche und schnitten, mixten unda bruzelten fleißig. Als erstes gab es einen großen Topf voll Sangria mit Eiswürfeln (hier gibt es Eisautomaten wie bei uns Getränkeautomaten...), frischem Obst viel Wein und Rum.
Das kalte Getränke für uns alle zu einem unglaublichen Luxus geworden sind, verstehen viele vielleicht nicht, aber allein das war schon etwas sehr besonderes für uns.
Dann ging es weiter und ein paar Gläser Sangria später standen ein großer Salat und ein Dessert aus Blätterteig, karamellisierten Äpfeln und Mandeln bereit. Bis auf die Eiswürfel alles containertes Essen.
Der Abend wurde lang, wir hörten finnische Musik (Jan, der Besitzer und Skipper unseres Nachbarbootes ist Finne) und Karol versuchte Christoph und mir Polnisch beizubringen.
Heute Morgen erwachte zu dem Geruch von frischem Kaffe.
Wir haben einfach im Cockpit geschlafen, draußen ist es ja sowieso warm. Nach kurzen Aufräumarbeiten fahren Karol und Jan mit dem Dinghy zu ihrem neuen Job und Christoph und ich räumen unser Boot um. Shalom ist jetzt wieder für alles bereit.

Samstag, 4. Februar 2017

Containerparty

Langsam sind wir angekommen. Das Boot liegt sicher vor Anker, nachdem wir es neu proviantiert haben. Die erste Tramptour liegt hinter uns, wir haben die ersten Freunde schon wieder verabschiedet, neue gefunden. Hier ist scheinbar nicht nur der Chartersammelpunkt der Karibik, sondern auch einer der Tramperspots.
Jeden Tag trifft man neue Bekannte aus Las Palmas.
Mit Karol, ebenfalls einem guten Freund und ebenfalls Bootstramper, den ich jetzt schon öfters wieder getroffen habe und seinem Skipper Jan, aus Finnland, liegen wir jetzt "im Päckchen" vor Anker, heißt wann immer wir wollen können wir einfach zu ihnen über die Reling hüpfen.
Heute, Samstag, ist ein Stichtag hier in der Charterhochburg. Denn die ganzen Charterkatamarane kommen zurück um alte Crew abzuwerfen und neue aufzunehmen.
Heißt alles voll mit weißen Touris, dicken Koffern und Essen.
Besonders die Mülltonnen. Denn alles, was die alte Crew nicht gegessen hat und die Mitarbeiter nicht mehr wollen wandert direkt in den Müll.
Was wir heute containern haben ist unglaublich.
Es war so viel dass wir drei Viertel davon vor den Tonnen stehen ließen, weil wir die Mengen nicht essen und lagern können.
Unter anderem haben wir 15l Wein (ungeöffnet!), 5 Limetten, eine ganze Ananas, 10 große Dosen (natürlich noch zu), Grapefruits, Orangen, Schokobrötchen, eine Menge Baguette und zu Freuden meines Skippers einen alten Außenbortmotor und eine "neue" Batterie gefunden. Beides mit wenigen Handgriffen wieder funktionsfähig und Gesamtwert von ca 350€.
Kurz: was hier weggeworfen wird, ist nicht vorstellbar.

Sonntag, 29. Januar 2017

Into the unknown

Landratten sind wir geworden. Eine Woche fester Erdboden liegt hinter uns. Eine Woche in der wir extrem viel geleistet haben, uns stundenlang mit langsamen  (wenn überhaupt funktionierenden) Internetverbindungen rumschlugen, schon den Kater des ersten Wiedersehensbesäufnis ausstanden und  profesionelle Kokosnuss - Jäger wurden. Den Ankerplatz haben wir öfters gewechselt als ich Finger an den Händen habe. Dabei rammten wir mal ausversehen ein anderes Boot (zum Glück ein Stahlboot, die können das wohl ganz gut ab), mal eine Sandbank.
Trotz allem schaukelt SHALOM noch unbeschädigt in der Bucht von Le Marine und bis auf das Dinghy ist auch noch in einem unbedenklichen Zustand.
Wie es jetzt weitergeht steht noch in den Wolken.
Christoph wird entweder nach Westen durch den Panamakanal und den Pazifik weitersegelt oder in den Norden der Karibik.
Ich werde mal ein paar Tage mit Hängematte um die Insel trampen um weitere Traumstrände und ein Klavier zu finden. Danach geht's über Kuba nach Cancun. Oder ganz anders. Never know.



Kleiner Einblick in die Marina. Links, versteckt im Schatten die ganzen Charterkatamarane....

Unsere Zufluchtsbucht kurz nach Sonnenuntergang, wenn die ganzen Touris endlich weg sind. Heimlicher Star: das Spielzeugdinghi, das immer noch hält! :D


Hängematten - Regenbogenpower <3
Christoph hat ganz heldenhaft unter Einsatz seines Lebens Kokosnüsse von der Palme geerntet  - mehr Karibik - Klischee geht nicht!

Dienstag, 24. Januar 2017

Eine Atlantiküberquerung im Rückblick


Ohne viele Worte mal ein paar Eindrücke der Überfahrt. Wer trotzdem noch was lesen will kann mal beim Herren Foerthmann auf dem Blog gucken, dort haben Christoph und ich ausführlich berichtet. Außerdem hat Albi auch einen wunderschönen Blog, der mehr als lesenswert ist.
Christoph und ich ziehen uns wieder zurück in unsere einsame Bucht, uns ist hier zu viel los. Hier seit ihr ja beschäftig, in ein paar Tagen gehts mal wieder an Land. Bis dahin ..

Christoph hat auch eine Meinung

Kurzberichte aus der Pfütze

Mein eigener Senf

... und Albis Geschichten

Christoph alleine mit 8kg Fisch - ich kann mich auch trotz allem nicht damit anfreunden, Lebewesen zu essen. Auch nicht aus super bio öko Atlantikhaltung..



Natürlich wurde auch mal wieder alles nass (nachts Luke offen.... = Dusche) Alle(!) FÜNF(!!) Decken sind nass geworden, sodass wir einen alten Spinnaker als Decke nutzten - und die Kuscheldecke als Flagge hochzogen.

Erstmal schlafen. So viel wie man will und kann.

SHALOM von unten. Herbert, der kleine Fisch, welcher uns lange begleitete und schon als Haustier adoptiert wurde, ist leider nicht zu sehen...

Kekse auf dem Atlantik backen? CHECK!

ejjjjj ab in den Westen. Der Sonne hinterher.

Pinke Gitarren haben Stil.

Sonnenaufgang über dem Atlantik. Ich habe leider .. geschlafen.

Geschicktes Verdecken des unordentlichen Achterschiffes



Und dann hatten wir durst....

...und Langeweile. Also warum nicht mal in den Mast klettern.

oder übers Wasser laufen.

Angekommen - unbeschreiblich

Nein, dass ist keine Postkarte im Hintergrund.

Kaltes Bier, Strand und Palmen - was gibt es schöneres.

Ich beim produktiv sein. Extrem relaxing.

Ankerbucht vor Le Marin

Ankerbucht von St. Anne

Dieses kleine Schiff hat so viel Bedeutung bekommen. Und mein vollstes Vertrauen.

Montag, 23. Januar 2017

Wenn Palmen neben dem Supermarkt wachsen....

Unser zweiter Tag mit Land unter den Füßen. Und schon unser dritter Ankerplatz.
Von der traumhaften Bucht von gestern Morgen (was schon Wochen her zu sein scheint) ging es Mittags nach St Anne.
Nachdem wir gestern Abend vergeblich den steppenden Bär in dem Dörfchen gesucht haben, machten wir uns heute Morgen auf in die 3 sm entfernte Ankerbucht von Le Marine.
Natürlich nicht ohne ein letztes Mal baden zu gehen.
Unvorstellbar, aber ist es jetzt noch voller als in der Bucht von St. Anne. Ich habe noch nie so so viele Boote an einem Ort gesehen, die Marina von Las Palmas kurz vor der ARC ist nichts dagegen.
Nachdem der Anker geschmissen war ging es mit unserem 'Kinderspielzeug' - Dinghy, wie es von anderen Seglern gerne genannt wird, an Land.
Und Land heißt natürlich WiFi suchen.
Das kann man sich so vorstellen wie bei Shaun of the death: wir, vollgepackt mit Unmengen an Elektonikgedöns, welches seit fast einem Monat  Strom- und Internetentzug hat, laufen sehensuchtsvoll und mit großen Augen von Bar und machen einen Schnellcheck.
Wenn man von längerer Zeit auf See an Land kommt, braucht man folgende Dinge: ausreichend Steckdosen, gutes Internet, ein Klo und am besten noch günstiges Bier. Volltreffer haben auch noch erschwingbares Essen.
Doch zum Glück sind wir hier in einer Segelhochburg und anders als in St. Anne werden wir schnell fündig.
5 Stunden verbringen wir, angeleint an Ladekabel, im zuckersüßen WLAN Land.
(5 Stunden in den mein Handy genau von 8% auf 16% Akku kam..)
Dazu gab's Pina Colada und eine Pizza - beides hier zwar sündhaft teuer, aber das muss mal drin sein ...



Boote in der Marina von Le Marin - ein ganz kleiner Ausschnitt der Marina. Nimmt man das mal 100, kann man sich die Marina vorstellen. Verdreifacht man das jetzt nochmal, kommt man auf die Anzahl der Boote in der Ankerbucht...



Wohlverdienter Pina Colada - den ich sogar noch bei einer Wette mit Chrsitoph gewonnen habe :D


Zu diesem Panorama sind wir morgens, nach 21 Tagem Atlantik, das erste Mal aufgewacht...

Sonntag, 22. Januar 2017

Landfall

Unglaublich aber wahr - wir sind angekommen. Nach wie vor fühle ich mich wie in einem Film, alles ist viel zu unreal und schön um zu realisieren, was passiert. Gestern morgen (3 Uhr) ankern wir irgendwo vor Martinique um in der Morgendämmerung in die Ankerbucht zu segeln. Nach der wohlverdienten Tasse (warmen) Sekt gönnen wir uns eine halbe Stunde Schlaf.
Die Sonne geht auf und es wird immer unbegreiflicher. Nachdem wir schon nachts feststellen konnten, dass wir den Meeresboden sehen können, überrascht uns nun die nächste Reisekatalog - Postkarten - Traumstrandszene. Das kristallklare Wasser ended an einem endlos langen Strand, der von tief hängenden Palmen gesäumt ist. In der Morgendämmerung schwimmen wir das erste Mal nach  21 Tagen an Land. Der Strand ist so gut wie menschenleer und kurz fühlt es sich so an als seien wir die einzigen Menschen auf dieser Trauminsel.
Ich hab schon vieles gesehen aber noch nie war Land so schön wie hier.
Die nächsten Tage geht das alte Spiel wieder los:
Einkaufen, einstauen, Internet und Steckdosen suchen. Zivilisation. Ich kann es immer noch nicht fassen.